Horst Menzel
Smakken, Kuffen, Galioten
Drei fast vergessene Schiffstypen des 18. und 19. Jahrhunderts
Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Band 47
Verlag Die Hanse, Hamburg
1997, 144 S., 168 Abb., davon 22 in Farbe, Großformat, gebunden
EUR 35,– EUR 19,90

Staatieheck oder Staarsie
Zum Inhalt:
Smakken, Kuffen und Galioten waren kleine, plattbodige, flachgehende, rund gebaute Schiffstypen ursprünglich niederländischer Herkunft. Sie entstanden zum Ende des 17. Jahrhunderts und erlebten den Höhepunkt ihrer Verbreitung im 19. Jahrhundert, als sie einen großen Teil des Warentransports auf Nord- und Ostsee abwickelten. In allen Häfen dieser Seegebiete waren sie in großer Zahl anzutreffen; hin und wieder segelten einzelne sogar über den Nordatlantik, ins Mittelmeer und nach Ostasien. Trotz ihrer früheren Bedeutung haben diese Schiffstypen bisher nur wenig Beachtung gefunden. In Deutschland, wo im vorigen Jahrhundert diese Kleinsegler ebenfalls in großen Stückzahlen gebaut wurden, gibt es kaum verläßliche Literatur; in den Schiffahrtsmuseen sind Modelle dieser Arbeitsbienen eher die Ausnahme. Wichtigste Anforderung an die Schiffe war die Ladefähigkeit, die Geschwindigkeit spielte kaum eine Rolle. Deshalb wurden vor allem Smakken und Kuffen mit einem plumpen, aber geräumigen Unterwasserschiff versehen. Nur die Galioten hatten von Anfang an günstigere Linien im Unterwasserbereich, sie konnten deshalb auch schon früh auf die Seitenschwerter verzichten, die die beiden anderen Typen lange beibehalten mußten. Am Ende ihrer Entwicklung hatten sich Kuff und Galiot konstruktionsmäßig so weit einander angenähert, daß kaum noch Unterschiede wahrnehmbar waren.

Für alle drei Typen gab es kein spezifisches Rigg. Es kamen alle Takelungsarten vor, von der Anderthalbmast- bis zur Vollschiffstakelage, so daß eine Bestimmung anhand älteren Bildmaterials schwierig ist. Horst Menzel hat die drei Schiffstypen eingehend untersucht und anhand vieler zeitgenössischer und eigener Darstellungen und Zeichnungen beschrieben. Auch die wichtigsten Baustoffe, Aus- und Zurüstungsteile, Verzierungen, Farbgebungen und die verschiedenen Takelungsarten werden ausführlich dargestellt. Damit eröffnet das Werk nicht nur dem Schiffahrts- und Schiffbauhistoriker viele Einblicke, sondern liefert auch dem Modellbauer detailreiche Anregungen.

Der Autor:
Horst Menzel, Jahrgang 1929, lebt in Hamburg und ist von Beruf Kaufmann. Seit über fünfzig Jahren arbeitet er auf dem Gebiet des Modellbaus und der maritimen Geschichte und hat eine Vielzahl von Fachaufsätzen und Monographien veröffentlicht. Seit 1991 ist er verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift "Das Logbuch" des Arbeitskreises Historischer Schiffbau e.V.