Türschild von Gustav Gurschner
Österreichischer Jugendstil-Bildhauer (1873-1970)

Das Türschild war in Besitz meiner Großeltern P. E. Kristensen (1889-1980) und
Valborg Justesen geb. (1894-1991).
Sie heirateten 1918 und wohnten von 1918 bis 1991 in Roskilde bei Kopenhagen, Dänemark.

Türschild mit Briefeinwurf
Türschild mit Briefeinwurf in Form einer stilisierten Gartenbank mit sich darüberbeugendem Mädchen. Reliefarbeit in Bronzeguß, dunkel brüniert, 230 mm breit, 170 mm hoch,
Mod. Nr. 41 (um 1901).


Warscheinlich von meiner Urgroßmutter, Anna Justesen, in Kopenhagen gekauft.

Auf der Rückseite:
MOD. No 41
Auf der Rückseite Model No. 41.


GURSCHNER DEPOSÉ
Am unteren Rand GURSCHNER - DEPOSÉ graviert.


Von Enkel Gustav H. Gurschner in Salzburg habe ich folgende Auskünfte über das Türschild von Bildhauer Gustav Gurschner bekommen:
Waehrend Großvaters Pariser Jahre (1897/98) trat er dort mit Künstlern in Verbindung, die sich, ausgehend von der Kleinplastik, hauptsächlich mit der künstlerischen Neugestaltung von Gebrauchsgegenständen befaßten, wobei es ihnen darum ging, diese Dinge in den Rang von kleinen plastischen Kunstwerken zu erheben.
    In erster Linie waren es Villé Vallgreen, Jean-August Dampf und Alexandre Charpentier, deren Einfluß nun für Gurschner bestimmend wurde. Zurück in Wien, schuf er um die Jahrhundertwende viele derartige "banale" Gegenstände wie z. B. Türgriffe, -Klopfer, -Schilder oder Klingelzüge. Aber immer mit figuralen Elementen.

Ihr Türschild stammt etwa aus dem Jahr 1901. In meinem Werkverzeichnis ist es folgend beschrieben: GG-1901013: Türschild mit Briefeinwurf in Form einer stilisierten Gartenbank mit sich darüberbeugendem Mädchen, Messing, Mod. Nr. 41 (um 1901). Eine ähnliche Arbeit (GG-1901006) und auch das Türschild unserer Familie (Internetmuseum GG-1899003) weisen darauf hin, daß im Wien der Jahrhundertwende künstlerisch gestaltete Türbeschlaege modern und beliebt waren.

Nachfolgend sende ich Ihnen zwei original SW-Bilder aus Gurschners Arbeitsbuch. Ersteres ist ein Beweis dafür, daß Sie eine orig. Gurschner-Arbeit besitzen.

Links:
Gustav Gurschner (1873 - 1970). Das virtuelle Museum des Wiener Jugendstil-Bildhauers, Medailleurs und Auto- und Flugpioniers.


Die Auskünfte über Gurschner und die Zeichnungen wurden mit freundlicher Genehmigung von Gustav H. Gurschner an dieser Stelle publiziert.

My homepage. E-mail: . Published Juni 11, 2000. Updated October 2, 2010.